Das zweite Buch von Hans Goger (herausgegeben vom Schall-Verlag) ist ab sofort im Handel erhältlich. Das perfekte Geschenk!
Weiter unten findet Ihr eine Leseprobe.
Hinweis: Das erste Buch - Einsame Wildnis Eisige Gipfel - ist vergriffen und nicht mehr erhältlich.
Josef Friedhuber
Auf der Suche nach dem Abenteuer, - gibt es das heute noch? Ja aber es ist immer schwerer zu finden, - die Welt wird kleiner, enger, kontrollierter und für viele ist die tägliche Erfüllung der Wischwahn auf dem Smartphone. Hans Goger ist anders.
Er bricht aus in die Wildnis, in die Natur, zu den Achtausendern des Himalaya oder in die Einsamkeit der Arktis. Hans liebt dieses Leben, er braucht es und er lebt es auch, dann wenn er Zeit dafür findet, lässt er den Alltag hinter sich und tauscht ihn mit dem einfachen, kargen Leben, mit dem die meisten Menschen nicht mehr zu Rande kommen...
In seinem Buch lässt er uns mitleben, mitgehen und mitleiden, aber auch die unglaublichen Momente des Glücks erahnen, wenn er seine Ziele erreicht hat und mit sich und der Welt zufrieden ist. Sein Buch ist ein reich bebildertes Lesebuch, das vor allem von den packenden Erzählungen lebt. Es hat Tiefgang in einer Welt, die immer oberflächlicher wird und er rückt vor allem den Faktor Zeit ins richtige Licht.
Wer hat heute noch Zeit um zur inneren Ruhe zu finden? All jene sollten sich Zeit nehmen um das Buch zu lesen und vielleicht auch für sich Rezepte finden, um bei sich anzukommen. Abenteuer gibt es auch in erreichbarer Nähe, es müssen nicht immer die höchsten Berge sein.
Sepp Friedhuber
Sabrina Filzmoser - österreichische Judoka Passion, besondere Leidenschaft zeichnet nicht nur dieses Buch, sondern auch das Leben von Hans Goger aus. Mit viel charismatischem Witz und der Beschreibung von Schwierigkeiten, Herausforderungen und Emotionen in der Wildnis. Die Abwechslung und Charakteristik von langatmigen, zeitlosen, aber auch einfach oft zweifelos kalten und fordernden Abenteuern, lassen den Leser an der rauen Natur in Alaska & Lappland, im entbehrungsreichen Norden teilhaben und mitleben. Definitiv bringen die ungeschminkten Erzählungen von Hans viel Weltoffenheit und eine wahre Horizonterweiterung mit. Die Abenteuer liegen draussen, man muss sich nur darauf einlassen, egal wie intensiv man sie sucht, die schönsten werden am Ende immer die unerwarteten bleiben. Erkunden, erforschen, neugierig seinen Weg gehen, ganz nach dem Gedanken von Aristoteles: "Der Anfang ist mehr als die Hälfte", setzt Hans Schritt an Schritt und die Abenteuer gehen ihm somit bestimmt nie aus.
Thomas Rambauske - Chefredakteur Magazin "LAND DER BERGE" Hans Goger könnte man ruhig als eine Mischung aus modernem Jack London und Herbert Tichy bezeichnen, die es ihrerseits famos verstanden haben, ihre Abenteuer in den Wildnisgebieten unserer Welt in spannende und mitreißende Worte zu fassen. Auch mit Gogers Abenteuern lebt man mit, fiebert mit, wenn er es etwa mit Bären, Wölfen und anderen wilden Tieren zu tun bekommt, und man zittert mit ihm mit, wenn er reißende Flüsse durchquert und mit Schneeschuhen durch die Eiswüsten Lapplands stapft. Auch schmunzeln darf man, wenn er etwa von den Mühen des Fischens oder den Begegnungen mit "menschlichen Urviechern" erzählt. Wie Tichy bleibt aber auch Goger kein weltabgewandter Naturfreak, sondern sucht die Begegnung, ja die Freundschaft mit den Bewohnern seiner Sehnsuchtsorte, was den Berichten einen zusätzlichen Reiz verleiht. Beiden ist auch die grenzenlose Leidenschaft für das intensive (Er-)Leben eigen. Jedes Wort und jedes Bild sprüht vor Begeisterung. Obwohl Goger manchmal von "Points of no return" spricht, ist er kein risikoverliebter Hasardeur. Pathos und Heldengehabe wird man in seinen Büchern – Gott sei Dank! – nicht finden. Denn Hans Goger erzählt frei nach Goethes Faust: Hier bin ich Mensch, hier darf ich's sein. Wo Goger draufsteht, ist ein Mensch drin, der bloß das Abenteuer, die pure Natur und das pure Leben sucht. Was mich auch beeindruckt: Goger schafft es immer wieder, sich kurzfristig von aller zivilisatorischer Vernetzung zu lösen und loszumaschieren, um sich mit Haut und Haar auf naturwilde Abenteuer einzulassen –, und nach etlichen Wochen wieder in seinen Alltag zurückzukehren und für die nächste Reise zu leben. Mit jeder Zeile ruft uns Goger damit zu: Das wahre Abenteuer gibt es noch! Es ist möglich! – Das macht Mut, es ihm gleichzutun und zumindest die Abenteuer im nächsten Wald oder am nächsten Berg zu suchen. Fazit: Lesen, sich packen lassen und Gogers Lebensabenteuer zum Leseabenteuer werden lassen
Jetzt war ich beim Haus, ein großes Panoramafenster war Richtung Osten angebracht worden. „Hier hat man sicher einen schönen Blick auf die Berge und den Sonnenaufgang!“ dachte ich anerkennend. Neugierig blickte ich durch die Scheibe und sah einen älteren Mann an einem klobigen Tisch sitzen. Das erste menschliche Gesicht seit langer Zeit. Der Oldtimer, der sich gerade eine Zigarette drehte, blickte auf und starrte mich wie einen Geist an. Dann stand er eilig auf und ging zum Ausgang, der am anderen Ende des Raumes ins Freie führte. Ein Hund schlug lautstark an und drängte ebenfalls ins Freie. Mit letzter Kraft hinkte ich um die Blockhütte herum und erreichte die Tür in dem Moment, als sie sich öffnete. Ein großer, brauner Hund stürzte heraus und bellte mir ohrenbetäubend in das Gesicht - ich war auf der ersten Eingangsstufe niedergesunken. „Rusty! Shut up (sei ruhig)!“ befahl eine raue Männerstimme und das Tier beruhigte sich.
Im Türrahmen stand ein Mann in den frühen Greisenjahren. Sein Gesicht war von tiefen Rillen durchzogen, die auf ein hartes, entbehrungsreiches Leben hinwiesen. Es hätte wild ausgesehen, wenn da nicht die sanften, blauen Augen gewesen wären. Der Mann zog tief an seiner Zigarette und starrte mich wortlos an. Offensichtlich konnte er nicht so recht glauben, was er da sah. „Hallo, ich heiße Hans und bin in großen Schwierigkeiten. Können sie mir bitte helfen?“ fragte ich. „Ich habe Geld, ich gebe ihnen gerne alles, was ich habe!“ fügte ich rasch hinzu. Der Mann sagte noch immer nichts. „Woher kommst du?“ fragte er schließlich. Die Antwort „aus Anaktuvuk!“ nahm er wahr als hätte er nicht recht verstanden. „Aus Anaktuvuk? Bei dem Hochwasser? Wo ist dein Kanu?“ kam die nächste Frage, die bereits von ungläubigen Kopfschütteln begleitet war. Ächzend zog ich meinen Schuh vom Fuß und stöhnte laut auf – vor Schmerz und Erleichterung gleichzeitig. „Nein, nicht mit dem Boot - zu Fuß!“ murmelte ich.
Ungläubig riss der Mann die Augen auf! Dann drehte er sich um und rief in den Raum: „Lill! Lill! Come out, look what`s going on here! You won`t believe it! – (Lill! Lill! Komm raus, du wirst nicht glauben was hier los ist!)“
Eine weitere Gestalt erschien im Türrahmen. Eine kleine Frau, etwas jünger als der Mann und von der Hautfarbe her deutlich als Indianerin erkennbar. „Was ist hier los?“ fragte sie, bevor sie mich sah. Dann kam ich in ihr Blickfeld und sie starrte mich ebenfalls mit offenem Mund an. Ich musste ja schön aussehen! „Stell dir vor, er sagt, er ist zu Fuß von Anaktuvuk herunter gekommen, hol doch endlich einen Whisky, verdammt! Du liebe Güte, bei dem Hochwasser! Was ist denn mit deinem Fuß los? Großer Gott, wie schaut denn der aus!? Und bring ein Sandwich - nein, besser gleich mehrere. Los, mach schon! Hallo, ich bin Bill, das ist meine Frau Lillian, du kannst sie ruhig Lill nennen, das machen alle so. Der Hund heißt Rusty, er bellt nur blöd herum, ansonsten ist er harmlos - du wirst ihn mögen! Komm rein und fühl dich wie zuhause!
Gute Güte, zu Fuß von Anaktuvuk...bei dem Hochwasser! Und ohne Kanu! Willkommen auf Crevice Creek, komm doch endlich rein! Leg dich am besten auf das Sofa da. Los, Füße hoch - ja, gut so!“. Ganz offensichtlich hatte der Mann seine Sprache wieder gefunden. So lernte ich am 5. Juni 1993 Bill und Lillian Fickus kennen.
(Anm: Hier begann eine Freundschaft, die über lange Jahre bis zum Tod dieser beiden unvergleichlichen Menschen Bestand hatte. Noch oft war ich in den darauffolgenden Jahren auf Crevice Creek zu Gast und jedes Mal erzählte Bill unter allgemeinem Gelächter die Geschichte unseres Kennenlernens. Bald wusste die ganze südliche Brooks Range darüber Bescheid, Bill Fickus galt als sehr geselliger Mensch und in den Brooksbergen verbreiten sich Neuigkeiten unter den wenigen Bewohnern schnell. Gott sei ihren Seelen gnädig!
Buch ist vergriffen und nicht mehr erhältlich!
“Auweia, Fredl, g`schwind, den Biwaksack raus !“ rief ich – zu spät !
Ein paar Minuten später lief uns das Wasser wieder aus den Schuhen. Fast hätten wir es geschafft, einmal trocken ins Zelt zu kommen !
Fredl und ich blickten uns an - und brachen in schallendes Gelächter aus ! Da hilft nur Galgenhumor !
Am nächsten Marschtag rückte der Pass schön langsam in unser Blickfeld.
Der Weg rauf schien nicht unmöglich, von den Felsfluchten, welche die Scharte flankierten, schimmerte es weiß. Neuschnee. „Hoffentlich hat es nicht bis zur Passhöhe runtergeschneit ! „ sagte ich zu Fredl, der ebenfalls ein wenig skeptisch nach oben blickte. Wir frühstückten zuerst einmal ordendlich und machten uns dann bereit.
Das der Muskwa ein Gletscherfluss ist merkten wir nach dem Zähneputzen : winzige Steinchen knirschten für ein paar Stunden schaurig im Gebiss. Gletscherschliff. Der Weg zur Passhöhe begann eigentlich ganz gemütlich, wurde aber dann bald steil und schlüpfrig. Zudem konnte von einem wirklichen Pfad keine Rede sein, wir mussten uns den Weg durch das unverspurte Gelände selbst anlegen.Ziemlich schweigsam plagten wir uns nach oben, ich schleppte das zusammengelegte Boot mit allem drum und dran und meine persönliche Ausrüstung , auf Fredl´s Schultern tanzte ein Rucksack der die Verpflegung für 3 Wochen fasste.
Das waren 40 Kilogramm pro Person! Jeder Schritt aufwärts die einbeinige Kniebeuge eines 115 kg schweren Mannes. Aber das Wetter hielt sich prächtig, nachdem die morgendlichen Nebelschwaden abgezogen waren kam auf der Passhöhe sogar ein wenig die Sonne raus. Auf dem höchsten Punkt der Scharte trafen wir auf zwei verschreckte Karibus ( wilde Rentiere ). Wir werteten diese Begegnung als gutes Zeichen. Sollten die Tiere von der anderen Seite des Passes gekommen sein, musste es einen Übergang geben.
Weit blickten wir jetzt in das dichtbewaldete Tal des Tuchodi – River hinein. Deutlich konnte man das Silberband des Flusses erkennen, auf dem wir Richtung Osten zum Alaska – Highway raften wollten. Der Haken an der Sache lag allerdings näher als der Fluss selbst, nämlich der Abstieg über die Passhöhe. Bald stellten Alfred und ich fest, dass der Weg hinunter sehr kurz und dementsprechend steil war ( die Karibus waren wohl nur auf einen kurzen Ausflug vom Muskwatal aus in die Berge gegangen ).
Es schien aussichtslos, mit unseren mächtigen Rucksäcken diese Wand runterzukommen. Ich legte meine riesige Last in den Schutt und machte mich erst auf eine Erkundungstour auf. Schon nach zehn Minuten war ich zurück? Nichts zu machen, keine Chance. Tiefe überall. Als einziges winziges Nadelöhr bot sich eine steile, brüchige Rinne an, vielleicht fünfzig Meter hoch, ziemlich steil, gesäumt mit losem Gestein - der Bruchhaufen schlechthin. Da hinunter? Ich zog Fredl, den Freund und Leidensgenossen, ins Vertrauen.
Wie schon so oft hörte ich den bekannten Ausspruch „ Na jo, hüft jo eh nix ! “ Das ist Alfred, unerschrocken und sarkastisch auch in unseligen Zeiten wie diesen ! Also los, der Versuch ist`s wert . Nur wer wagt, gewinnt! (...)
"Buchautor, medizinischer Masseur und Abenteurer Jahrgang 1965 lebt in Wolfau, südliches Burgenland bewohnt einen alten Arkadenhof
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